Musical 2023 - Die Rache des Donnervogels

Donnervogel

Inhalt

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts schloss die US-Regierung keinerlei Verträge mehr mit den amerikanischen Ureinwohnern, den Indianern. Sie wurden enteignet und lebten fortan in sogenannten Reservaten, welche sie nur mit Erlaubnis verlassen durften. Unmöglich konnten sich die Indianer somit selbst versorgen, also waren sie abhängig von Lebensmittelrationen, die oft auch als Druckmittel verwendet wurden. Zeigten sich einzelne Indianer widerständig, wurde ihnen die Lebensmittelration vorenthalten, sodass ihnen nichts anderes übrigblieb, als sich zu fügen und damit zu hungern oder sich außerhalb des Reservates unerlaubt anderweitig zu versorgen. Die Indianer waren der Willkür der weißen Unterdrücker vollkommen ausgesetzt.

Unsere Geschichte spielt in der Kleinstadt Hot Springs, in den Great Plains, am Fuße der Black Hills, südlich des Missouri und westlich des Mississippi, am Rande des Pine-Ridge-Indianer-Reservates gelegen. Immer wieder werden der Ort und seine Umgebung von der berüchtigten Parsons-Bande heimgesucht: Die Bank, Postkutschen und unschuldige Bürger werden immer wieder überfallen.

Jenny Campbell, die Tochter des hiesigen Saloonbesitzers, hat sich mit dem Indianermädchen Leotie, Tochter des Häuptlings Matoshkah, angefreundet. Diese gehört zum Stamm der Oglala-Lakota-Sioux, welcher im Pine-Ridge-Reservat ein trostloses Dasein fristet. Leotie erzählt von einem geheimnisvollen Donnervogel, welcher sehr intelligent, mächtig und zorngeladen sei. Man dürfe ihn also nicht allzu sehr erzürnen. Manchmal würde der Donnervogel seinen Schnabel wie eine Maske abnehmen, aus seinem Federkleid schlüpfen und mitten unter den Menschen als ihresgleichen leben, ohne sich zu erkennen zu geben. Sähe er Böses, würde er die Menschen nicht selten bestrafen. Leotie befürchtet, dass ein Donnervogel unter ihnen wandle und aufgrund all dieser schlimmen Zustände und Grausamkeiten keinen Unterschied zwischen Gut und Böse machen könnte.

Eines Tages kommen der reiche Farmer Frank Anderson, seine Frau Rose und sein Stiefsohn Aaron in die Stadt. Die Parsons-Bande überfällt den Saloon und entführt Aaron. Die Banditen suchen nachher auch die Indianer in ihrem Reservat heim. Sie nehmen zudem Ahote, den Häuptlingssohn, gefangen, um mit dem Wissen des Indianers an reiche Goldvorkommen in den Black Hills zu kommen. Leotie ist verzweifelt, sie sorgt sich um ihren Bruder Ahote, außerdem findet sie keine Verbindung zu den Manitukala, ihren Schutzgeistern, die sie um Rat fragen könnte und die ihr Kraft verleihen würden.

Im Traum erscheint ihr ihre verstorbene Mutter Mapiya, diese unterweist ihre Tochter, wie sie diese Verbindung wieder herstellen könne. Mit dem Heiligen Lied stellt Leotie den Kontakt zu ihren Geistern her, die ihr mitteilen, dass tatsächlich ein Donnervogel unter den Menschen weile und fürchterliches Unglück über die Menschen bringen würde. Nur wenn sie die verfeindeten Indianer und Weißen zur Zusammenarbeit bewegen könnte, Brücken gebaut und Hass und Feindschaft überwunden würden, könnten die Entführten befreit und die Welt vor einer Katastrophe bewahrt werden. Leotie und Jenny teilen das Schicksal, die Menschen vor Unglück zu bewahren. Gemeinsam suchen sie den Donnervogel auf dem Gipfel des Devils Tower, des Heiligen Berges Mateo Tepee, auf. Werden sie auf ihn stoßen und welcher Mensch wird sich als Donnervogel entpuppen? Werden sie ihn besänftigen können? Was hat es mit Channunpa, der Heiligen Pfeife, auf sich? Können die beiden entführten Jungen befreit und die Banditen zur Strecke gebracht werden? Wird endlich Frieden einkehren?